Unsere Betriebsweise

Viele Vorgehens- und Betriebsweisen der heutigen Imkerei haben sich aus dem Bestreben entwickelt, mit möglichst wenig Aufwand einen möglichst hohen Honigertrag zu erzielen. Dies ist aus unserer Sicht nicht zu verurteilen. Viele Imker engagieren sich außerordentlich, um die Entwicklung ihrer Völker zu fördern und deren Wohlergehen zu sichern.
Die vom Menschen betreute Honigbiene ist in ihrem Bestand nicht gefährdet. Jedes Jahr sterben etwa 15% der Bienenvölker die sich in menschlicher Obhut befinden, während die Sterberate bei wild lebenden Völkern etwa 80% beträgt. Dies ist vor Allem der intensiven Bekämpfung von Krankheiten im speziellen der Varroamilbe und der Schaffung von für die Bienen geeigneten Unterkünften durch die Imker zu verdanken. 

Zu Beginn meiner Bienenhaltung habe ich mich streng an der konventionellen Betriebsweise orientiert. Erst nach und nach habe ich einen etwas abweichenden Weg gewählt.  Und das aufgrund persönlicher Überzeugungen, eigener Beobachtungen und Erfahrungen und dem Lesen von Fachzeitschriften, in denen in sehr wohltuender Art und Weise andere abweichende Betriebsweisen ohne Vorurteile dargestellt werden.
Unsere jetzige Betriebsweise passt zu unserem Leben und dem was wir für unsere Bienen als richtig und wichtig erachten. Wir verurteilen andere Formen der Bienenhaltung nicht, empfinden andere Imker nicht als "tierquälende Ignoranten". Was wir verurteilen sind Imker, die ihre Bienenvölker "vor die Wand fahren lassen" und dafür Gründe heranziehen, die nur ihr Unwissen über Bienen und ihre Faulheit überdecken sollen oder moderne Erkenntnisse mit dem Hinweis auf eine gute, alte Zeit in der Bienen und Menschen in einer tiefen Harmonie lebten, ignorieren. Diese gibt es leider.


Was wir anders machen
Die heutige Form der Imkerei arbeiten mit sog. "Zargen". Es handelt sich hierbei um rechteckige, stapelbare Kästen ohne Boden und Deckel. Der überwiegende Teil dieser Zargen besteht aus sehr festem Styropor. Dieses Material hat einige große Vorzüge. Es ist leicht, relativ preiswert und außerordentlich Witterungsbeständig. Es zeigen sich keinerlei negative Auswirkungen auf das darin lebende Bienenvolk oder Belastungen chemischer Natur für Mensch und Umwelt. Zumindest nicht, wenn der Herstellungsprozess außer Acht gelassen wird.
Wir nutzen Zargen aus Holz. Sie sind teurer, schwerer, müssen ab und zu gestrichen werden oder benötigen einen Bienenstand. Sie sind jedoch durch thermische Maßnahmen sehr gut zu desinfizieren und sie gefallen uns einfach besser. Den Bienen ist die Wahl des Zargenmaterials egal. Hauptsache trocken, dunkel und vor Zugluft geschützt.

In diese Zargen werden rechteckige Rähmchen gehängt. Diese bestehen aus kleinen, dünnen Holzlatten in denen in Längsrichtung sog. Mittelwände aus Wachs angebracht sind. Diese Rähmchen mit Mittelwänden zwingen das Bienenvolk dazu ihre Waben in einer bestimmten Ordnung entlang der Mittelwände zu bauen. Diese Ordnung erleichtert den Umgang mit dem Bienenvolk sowie die reibungslose und maschinengestützte, schnelle Honigernte.
Manche Imker lehnen Mittelwände als nicht wesensgerecht ab. Wir haben das auch versucht. KATASTROPHE. Die Bienen bauten ihre Waben zwar parallel aber in einer eleganten Wellenform. Wir beschreiten einen Mittelweg und bringen eine schmalere Mittelwand in die Rähmchen ein. Dadurch geben wir eine bestimmte Richtung vor, geben den Bienen jedoch auch Raum frei zu bauen.
Dieses freie Bauen kostet jedoch Zeit und bindet natürlich Arbeitskräfte im Bienenvolk . Dies führt dazu das die Bienen länger brauchen um eine Wabe fertig zu stellen als Völker denen komplette Mittelwände vorgegeben wurden. Daher erbringen diese Völker eine tendenziell etwas geringe Honigernte. Eine Mindermenge die wir gerne hinnehmen.

Das Herzstück jedes Bienenvolkes ist dessen Königin. Ohne eine leistungsstarke und gesunde Königin stirbt das Volk. Merkt das Volk das die Königin schwächelt, wird diese schnellstmöglich ersetzt. Daher ist die Imkerei bestrebt leistungsstarke Königinnen zu erzeugen. Mit Hilfe eines ausgeklügeltem Systems von künstlicher Befruchtung, strenger Selektion auf bestimmte Merkmale und dem Versand von Königinnen kreuz und quer durch Europa, wird versucht dieses Ziel zu erreichen. Das Vorgehen bei der künstlichen Befruchtung einer Bienenkönigin ist kaum als tierfreundlich zu bezeichnen, selbst wenn man Insekten ein Ich-Bewusstsein und ein tieferes Schmerzempfinden abspricht.

Nicht mit uns. Der Import von Tieren birgt immer auch die Gefahr des Importes von Krankheiten. So gelangte die für Bienenvölker tödliche, schwer zu bekämpfende Varroamilbe nach Deutschland. Zudem kann selbst eine in Italien im höchsten Maße leistungsstarke Königin unter den Umweltbedingungen z.B. in Lippstadt vollkommen versagen. Und es ist auch nicht sicher, dass eine  in Paderborn gezogene Königin in Eringerfeld erfolgreich ist, da sie mit der Betriebsweise des Eringerfelder Imkers eventuell nicht zurecht kommt.
Daher imkern wir mit eigenen Königinnen, die von unseren Völkern an den jeweiligen Standorten stammen. Anhand von Leistungsmerkmalen wie Honigertrag und Friedfertigkeit imkern wir mit Königinnen mit den wir zurecht kommen und die mit uns, den vorherrschenden Bedingungen und unserer Betriebsweise zurecht kommen. Selbstverständlich sind unsere Königinnen nicht so leistungsstark wie mit großem Aufwand selektierte. Uns fehlt die große Basis konventioneller Züchter und deren züchterische Möglichkeiten. Aber die Königinnen aus unserer Zucht sind leistungsstark genug, um die Basis einer Ernte von leckerem Honig zu gewährleisten.                                                                                                           

Wir kaufen keinen Honig zu. Es gibt tolle, leckere Honige von anderen, bienenfreundlich handelnden und engagierten Imkern aber wir sind stolz auf unseren Honig. Wir möchten regional produzieren und so soll es bleiben. Honige aus dem Supermarkt sind in der Regel aus vielen, in verschiedenen Ländern produzierten, Honigen gemischt. Eine Sorte für die Menge, eine andere für den Geschmack und eine dritte für die Farbe. Unter hohem Energieeinsatz durch die Welt geflogen oder verschifft und so produziert und gemischt, dass sie immer gleich schmecken und gleich aussehen. Süß, Cremig und irgendwie ein bisschen langweilig.
Wenn Sie sich etwas Gutes tun wollen, wenn Sie offen sind für neue geschmackliche Eindrücke, dann kaufen Sie Honige aus Ihrer Region, egal von welchem Imker.


Auf unserer Webseite  gibt es eine Menge zu lesen. Mein Ziel ist es, dass Sie aus Überzeugung unsere Produkte kaufen. Entweder weil sie Ihnen gut schmecken und/oder Sie der Meinung sind, dass S
ie unsere Produkte bevorzugen, weil unser Konzept Sie überzeugt.

Und wenn Sie sich fragen, wieso ich als Hintergrund ein Bild von einfliegenden Bienen in eine Beute aus Styropor (zwei oder mehr übereinander gestapelte Zargen ergeben zusammen mit einem Deckel und einem Boden eine Beute) gewählt habe. Erstens habe ich grundsätzlich nichts gegen die Verwendung von Styroporzargen, zweitens ist das Bild schon etwas älter und drittens gefällt es mir.



 
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